Urologische Tumore
Dendritische Zelltherapie - urologischen Tumoren
Dendritische Zellen gehören zu einer speziellen Gruppe von Zellen des menschlichen Immunsystems. Dendritische Zellen, Monozyten, Makrophagen und B-Lymphozyten sind die sogenannten „professionellen“ antigenpräsentierenden Zellen des Immunsystems. Sie sind die Wächter unseres Immunsystems und sind unentwegt damit beschäftigt im Körper nach Bakterien, Viren oder auch krankhaft entarteten Tumorzellen zu suchen.
Ralph Marvin Steinman (* 1943) erhielt 2011 den Nobelpreis für seine Entdeckung der dendritischen Zellen und ihrer Rolle in der adaptiven Immunität - allerdings starb der kanadische Immunologe drei Tage vor der Bekanntgabe. Das Komitee entschied erstmals, den Preis posthum zu vergeben.
Steinman war es gelungen, die Schlüsselrolle dieser Zellen zu bestimmen: denn sie fungieren als "Wachtposten" des Immunsystems. Unter dem Mikroskop betrachtet haben dendritische Zellen eine sternförmige Gestalt, fangen mit ihren Armen in den Körper eindringende Krankheitserreger sowie Antigene ab, zerlegen sie in Bruchstücke und präsentieren diese dann auf ihrer Oberfläche. Helfer- und Killer-T-Zellen - weiße Blutkörperchen, die der Immunabwehr dienen - können diese Fragmente nun "lesen", stürzen sich dann spezifisch auf den erkannten Übeltäter und bekämpfen ihn. Eine einzige dendritische Zelle kann bis zu 3.000 T-Zellen aktivieren und so eine große Immunantwort auslösen.
1999 wurde der erste krebskranke Mensch mithilfe von dendritischen Zellen geimpft.
Im Rahmen von Studien bestätigte sich, dass die dendritischen Zellen, die den Patienten entnommen werden, mit exakt dem Antigen des Tumors beladen werden sollten, unter dem der Erkrankte leidet.
Die Chancen für eine erfolgreiche Behandlung steigen, je früher der Krebs erkannt wird.
Die Therapie ist sehr sicher, da es kaum zu Nebenwirkungen kommt, weltweit wurden bereits über 10.000 Patienten mit dendritischen Zellen geimpft.
Men's Health Clinic Marbella bietet seit April 2016 die Krebstherapie mit dendritischen Zellen bei fortgeschrittenen Blasen-, Nieren- und Prostatakarzinomen an.
Ob diese Therapie mi Einzelfall sinnvoll ist entscheidet ein Kommitee aus onkologisch erfahrenen Urologen und Internisten.
Die meisste klinische Erfahrung besteht zurzeit beim Prostatakarzinom, hier erscheint die Therapie als besonders sinnvoll wenn die Standardtherapie der Hormonablation versagt (hormonrefraktäres Prostatakarzinom) und die Tumorlast noch gering ist.
Daher ist die Therapie mit dendritischen Zellen beim fortgeschrittenen (hormonrefraktären) Prostatakarzinom auch seit 2014 in die Leitlinienempfehlungen der renommierten “American Society for Clinical Oncology” (ASCO) aufgenommen.
Die Ergebnisse der AUO Studie AP78/13 in der die Effektivität der Dendritischen Zelltherapie in Verbindung mit einer Standardchemotherapie beim fortgeschrittenen Prostatakarzinom an 1200 Patienten in Europa und den USA untersucht wird, werden mit Spannung erwartet.
Falls Sie an einer fortgeschrittenen urologischen Tumorerkrankung leiden sollten, können wir Sie unverbindlich zu den Möglichkeiten der Durchführung einer dendritischen Zelltherapie und den Therapieaussichten informieren. Ansprechpartner ist Dr med Erik Schulten.